Anfang Dezember begaben sich Lars Vogt und seine Verlobte Claudia Schiffner aus Boppard-Buchholz auf die Reise nach Liuli, eine kleine Stadt am Malawisee in Tansania. Im Gepäck hatten Sie einige Fussbälle, organisiert durch einen Mitarbeiter des Fußballverbandes und 4 Trikotsätze, gespendet von den Vereinen FC Nörtershausen/Udenhausen und der SG Ehrbachtal/Ney.
Nach 12 Std. Flug, 2 Tagen Busfahrt quer durch das ganze Land und einem Zwischenstopp beim Bischof von Ruvuma, Raphael Haule, erreichten sie, erschöpft aber glücklich, Liuli.
Für Lars Vogt war das „Projekt Fußball“ das erste Projekt in Afrika, Claudia Schiffner, besucht schon seit Jahren regelmäßig Liuli und unterstützt das ortsansässige Krankenhaus mit Projekten in Eigenregie bzw mit dem in Kastellaun ansässigen Förderverein für das Krankenhaus in Liuli „Friends of Annes“. Die Nyassaregion, in der sich auch Liuli befindet, ist eine sehr strukturschwache Gegend. Das Durchschnittseinkommen liegt bei unter einem Euro am Tag. Daher sind solche gesellschaftliche Events wie das Fußballtunier, das auf Initiative von Lars Vogt durch den Röntgenassistent Richard Ndimbo organisiert wurde, eine willkommene Abwechslung für die Menschen dort.
Am Vormittag verteilte das deutsche Paar an zwei ortsansässigen Schulen Fußbälle. Die Freude über diese kleine Spende war bei allen Kids und auch bei den Lehrern sehr groß.
Am Nachmittag erlebte die beiden was sie wohl so schnell nicht vergessen werden. Es waren nicht nur vier Mannschaften auf dem Sportplatz, nein, es war so gut wie der ganze Ort und auch Zuschauer aus den Nachbardörfern anwesend. Es wurde afrikanische Musik gespielt und auch der Bischof war mit vier Priestern extra aus der fünf Stunden entfernten Stadt angereist, um dem Fußballturnier beizuwohnen.
Die beiden sagten, es sei ein unfassbares Gefühl zu sehen mit welcher Begeisterung die Spieler von den heimischen Motorradfahrern „Boda Boda“, dem lokalem Freizeitteam „Chicago“, der Mannschaft des Krankenhauses St Annes „Mamba“ und der lokalen Fussballmannschaft „Pomonda“, die Trikots entgegen nahmen und sich sofort damit warm machten.
Bischof Haule und die Priester begrüßten alle offiziell zum Turnier und betete für alle Beteiligten. Nachdem das erste Spiel vom Team Mamba, in dem auch Lars mitspielte, erst im Elfmeterschießen gegen Chicago entschieden wurde, musste im zweiten Spiel ebenfalls der Sieger am Elfmeterpunkt gefunden werden. Hier setzte sich Pomonda knapp gegen Boda Boda durch.
Im Finale sah man sehr guten Fußball vom Krankenhausteam Mamba und dem lokalen Fußballteam Pomonda. Knapp, aber verdient, setzte sich nach 30 Minuten Pomonda mit 1:0 durch. Lars Vogt hatte für jeden einzelnen Spieler der Erst und Zweitplatzierten und dem Schiedsrichter extra ein kleines Präsent aus Deutschland mitgebracht. Aber nicht nur die Turniergewinner waren Sieger, sondern jeder einzelne Spieler. Jedes Teammitglied durfte zu ihrer großen Freude das Trikot, die Hose und die Strümpfe, mit denen sie gespielt haten, behalten und jede Mannschaft bekam für ihre gute Leistung einen Lederball von Lars Vogt überreicht.
Ein wohl unbeschreibliches Gefühl für alle Beteiligten, die ein verletzungsfreies, faires und vor alles friedliches Fussballfest erleben durften.
Lars Vogt